Bietboxen
Bietboxen - Die Reizung im Bridge
Bevor der konkrete Einsatz der Bietboxen – auch bidding boxes oder kurz bid boxes genannt – im Bridge erklärt wird, braucht es zunächst einige Informationen über den Ablauf eines Bridgespiels.
Jedes Spiel setzt sich aus zwei Teilen zusammen – der Reizung (auch Bietprozess oder Lizitation) und der Spieldurchführung.
Ziel der Reizung ist es, gemeinsam mit dem Partner den besten Spielkontrakt zu
finden. Dabei geht es um zwei Dinge: die richtige Trumpffarbe (oder eben keine)
und die Anzahl der Stiche, die man voraussichtlich gewinnen kann. Jeder Spieler
gibt dazu nacheinander Gebote ab – basierend auf der eigenen Kartenverteilung
und abgestimmt mit dem Partner über ein vereinbartes Bietsystem.
Geboten wird dabei ab sieben Stichen – also „1“ für sieben, „2“ für acht, und so weiter. Ein Gebot wie „5 Treff“ bedeutet zum Beispiel: Wir trauen uns zu, elf Stiche zu gewinnen, mit Treff als Trumpf. Alternativ kann auch „Sans Atout“ (SA) gespielt werden – ein Spiel ganz ohne Trumpf, das auf derselben Bietstufe höher bewertet wird als jede Farbe.
Wenn ein Spieler kein Gebot abgeben möchte, passt er einfach. Möglich sind außerdem „Kontra“ (wenn man glaubt, den Gegner zu stoppen) und „Rekontra“ (wenn man zeigt: Wir schaffen es trotzdem!).
Gereizt wird im Uhrzeigersinn, beginnend beim Teiler. Drei Pässe hinter einem Gebot beenden den Bietprozess – der Kontrakt steht fest. Sollte allerdings niemand reizen, wird neu gegeben.
Der Einsatz von Bietboxen beim Reizen
Ursprünglich wurden alle Ansagen beim Reizen laut ausgesprochen. Doch dabei spielt nicht nur der Inhalt, sondern oft auch der Tonfall oder die Lautstärke eine Rolle – ungewollt oder aber auch gewollt. Um das zu vermeiden und den Ablauf klarer zu gestalten, wurden in den späten 1960er-Jahren Bietboxen eingeführt. Heute sind sie Standard – im Turnierbridge sowieso, aber zumeist auch im privaten Spiel.
Jede Bietbox enthält Karten mit allen möglichen Ansagen: Die 35 Gebote von 1 Treff bis 7 SA, Karten für Pass, Kontra und Rekontra sowie zusätzliche Karten wie „Stop“ und „Alert“.
Beim Reizen nimmt der Spieler einfach die passende Karte für sein gewünschtes
Gebot aus seiner Box und legt sie vor sich auf den Tisch. Dabei werden die vorher abgegebenen Gebote sichtbar, werden mit der neuen Karte nur teilweise überdeckt, so dass alle vorherigen Gebote sichtbar bleiben. So können die Spieler während der gesamten Reizung die Reihenfolge der einzelnen Ansagen nachvollziehen – ohne Diskussionen oder Missverständnisse.
Erst nach dem Ausspiel der ersten Karte des Spiels, welches verdeckt
vorgenommen wird, stecken alle Spieler die Bietkarten zurück in ihre Bietboxen.
Die Geschichte hinter den Bietboxen
Die Idee zur Bietbox beim Bridge stammt aus dem Jahr 1962 vom schwedischen Bridgespieler Gösta Nordenson. Seine Erfindung wurde erstmals 1970 bei der Bridge-Weltmeisterschaft in Stockholm eingesetzt – und setzten sich schnell durch.
Besonders in Europa fanden die Bridgespieler bald Gefallen an dem neuen System,
und auch in den USA wurden die Bietboxen nach anfänglicher Skepsis akzeptiert.
Die mündliche Reizung wird heute kaum noch praktiziert. Wenn Sie also als Einsteiger Bridge lernen, Ihre private Bridgerunde oder Ihren Bridge Club ausrüsten möchten – bei Vier Treff finden Sie Bietboxen in verschiedenen Ausführungen, Farben und Preisklassen.
Sie besitzen bereits Bietboxen, die noch einwandfrei sind – aber
die Bietkarten sind zumindest teileweise abgegriffen? Dann kaufen Sie einfach
nur Ersatzkarten – als ganzen Satz oder als einzelne Pass-, Kontra- oder
Rekonttra-, 1 Treff- oder Stop- und Alertkarten, die durch ihre besonders
häufige Nutzung oft schneller ausgedient haben.